Warum nicht einfach glücklich sein?
Die Summe aus allem, was wir von unserer Geburt an erleben, formt unsere Weltsicht. Unsere Weltsicht wiederum entscheidet darüber, wie wir das, was wir erleben, auffassen, interpretieren, verarbeiten und verstehen. Ob wir den Dingen und der Welt mit einer positiven oder eher einer negativen inneren Haltung begegnen, ist uns also grobgesagt nicht in die Wiege gelegt worden, sondern viel mehr das Ergebnis dessen, was wir kennengelernt und erlernt haben. Wachsen wir in einem „gesunden“ sozialen Umfeld auf und mit mindestens so viel materieller Sicherheit, dass wenigstens die wichtigsten Grundbedürfnisse, die für unsere Existenz unerlässlich sind, gesichert werden können, haben wir gute Voraussetzungen dafür, eine entsprechend positive Haltung gegenüber der Welt zu entwickeln. Unsere Sozialkompetenz ist potenziell hoch, wir können Vertrauen in uns, andere und in das Leben entwickeln. Mit Vertrauen und einer positiven Weltauffassung bescheren wir uns zudem immer neue positive Erfahrungen, die unser Leben unaufhörlich bereichern, denn wir sehen alles durch die Brille des Positiven. Das Gute, Schöne und den Reichtum erkennen wir überall um uns herum. Wachsen wir hingegen in einem weniger „guten“ sozialen Umfeld auf und können unsere allerwichtigsten Grundbedürfnisse nicht materiell gesichert werden, besteht die Gefahr, eine entsprechend negative Weltsicht zu entwickeln. Potenziell sind wir sozial weniger kompetent, unser Vertrauen in uns, andere und das Leben kann erhebliche Defizite aufweisen. Mit wenig Vertrauen und einer negativen Weltauffassung bescheren wir uns zugleich immer wieder neue Enttäuschungen und Frustrationen, denn wir sehen alles durch die Brille des Negativen. Das Schlechte, Hässliche und den Mangel vermuten und sehen wir überall um uns herum.
Die Grundlage für Zufriedenheit und Glücksempfinden ist (theoretisch) schon gegeben, sobald die menschlichen Grundbedürfnisse gesichert sind. Diese sind:
1. Körperliche Grundbedürfnisse (auch biologische Grundbedürfnisse oder Existenzbedürfnisse genannt) wie Atmung (saubere Luft); Wärme (Kleidung); Trinken (sauberes Trinkwasser); Essen (gesunde Nahrung); Schlaf (Ruhe und Entspannung).
2. Bedürfnis nach Sicherheit wie Unterkunft/Wohnung; Gesundheit (medizinische Versorgung im Krankheitsfall); Schutz vor Gefahren; Ordnung (Gesetze, Rituale).
3. Bedürfnis nach sozialen Beziehungen! Dazu gehören: Freundeskreis, Partnerschaft, Liebe, Nächstenliebe, Sexualität, Fürsorge, Kommunikation und davon abgeleitet Wünsche nach Anerkennung und Wertschätzung. Alle anderen Bedürfnisse, die Menschen auch haben können, haben viel mit unserer erlernten Vorstellung zu tun, was wir glauben zu brauchen, um glücklich sein zu können.
Um uns glücklich fühlen zu können, bedarf es nur sehr wenig! Theoretisch reicht es vollkommen aus, wenn unsere allerwichtigsten Grundbedürfnisse erfüllt sind. Faktisch reicht die Erfüllung der allerwichtigsten Grundbedürfnisse für viele jedoch nicht aus, um sich glücklich zu fühlen. Denn: Auch wenn das Leben uns die Voraussetzungen für Zufriedenheit und Glücklichsein mit der Erfüllung unserer Grundbedürfnisse bereithält, kann es auf Grund unserer Lernerfahrungen sein, dass wir diese Voraussetzungen übersehen oder zumindest geringschätzen. Eine mehr oder weniger dicke Wand aus gelernten, blockierenden Überzeugungen vernebelt uns die Sicht und führt uns in die Irre! Viele vermeintlich erstrebenswerte große gesellschaftlich anerkannte Ideale lassen das wahre individuelle Glück klein und unscheinbar wirken. So werden wir müde, taub und blind für unser wahres Glück. Ja, so kommt es, dass wir meinen, um wirklich glücklich sein zu können, fehlten uns noch diese und jene materiellen Güter sowie diese und jene Umstände und Personen. Wir gehen davon aus, dass es gar nicht möglich ist, ohne sie glücklich sein zu können. Dies scheint jedoch oft nur so! Es ist dann nicht die objektive Wahrheit.
Das Empfinden von Glück hat also weniger etwas mit der Realität zu tun, die uns umgibt, sondern viel mehr mit der Wahrheit, die wir aufgrund der uns umgebenden Realität in uns selbst bilden! Die von uns gebildete und von uns als real empfundene innere Wahrheit ist jedoch nur eine subjektive, unvollständige Interpretation der objektiven, vollständigen Realität.
Was nützt uns diese Erkenntnis? Sehr vereinfacht und etwas provozierend gesagt, möchte ich das wie folgt zusammenfassen: Wir alle (oder die meisten von uns) haben theoretisch alles, was wir brauchen, um glücklich zu sein. Fühlen wir uns nicht glücklich, liegt das (sehr häufig) faktisch an unserer erlernten Art, die Dinge zu bewerten, also an unserer Art zu denken. Wir fokussieren uns mehr auf das Negative und den Mangel in unserem Leben, als auf das Positive und die Fülle. Wir vergleichen uns mit anderen, anstatt uns zu gestatten, aus diesem Wettbewerb auszusteigen und uns auf das zu konzentrieren, was wirklich wichtig für uns ist. Mit was wären wir zufrieden, wenn wir uns mit nichts und niemandem vergleichen würden? Das ist eine sehr zentrale Frage!
Die Konsequenz: Wenn Zufriedenheit und Glücklichsein weniger davon abhängen, was wir besitzen bzw. was uns alles fehlt, als vielmehr davon, was wir denken – sprich, wie wir die Dinge auffassen, interpretieren, bewerten und beurteilen, warum überprüfen wir nicht einfach unsere Prioritäten und sortieren unsere Gedanken dabei neu?
Eine gute Nachricht dazu: Jeder hat die Möglichkeit, sich selbst zu reflektieren, Glaubenssätze zu hinterfragen, Prioritäten neu zu vergeben, Gedanken neu zu sortieren, Glücksblindheit und Glücksmüdigkeit zu entlarven und Schritt für Schritt zu mehr Zufriedenheit und Glück zu finden.
Eine schlechte Nachricht dazu: Ein Höchstmaß an Zufriedenheit und Glück ist meist nicht im Handumdrehen zu erreichen. Sie können sich wirklich nur Schritt für Schritt daraufzubewegen. Sie brauchen etwas Zeit, um alles, was Ihrer Glücksfähigkeit im Wege steht, zu erkennen und über Bord zu werfen. Es geht nicht anders. Es gibt niemanden, der Ihnen diese Arbeit abnehmen kann. Es gibt keinen Therapeuten, Heiler, Berater, Coach, Freund oder wen auch immer, der das für Sie erledigen kann. Es gibt kein Buch, das Sie nach dem Lesen aus der Hand legen können und schon ist alles, was Sie jemals gelernt und an Überzeugungen angenommen haben, vergessen oder alles, was Sie sich wünschen, erreicht. Nein, all das kann nur Hilfestellung, Begleitung und Unterstützung anbieten. In dieser ernüchternden Nachricht steckt aber auch noch eine weitere gute Nachricht: Sie werden nicht erst dann mehr Zufriedenheit und Glück verspüren, wenn Sie das Höchstmaß dieser erfreulichen Gefühlszustände erreicht haben, sondern schon sehr bald nachdem Sie angefangen haben, sich auf den Weg dorthin zu begeben. Wenn Sie morgen schon etwas zufriedener und glücklicher sind, als heute, dann fühlt sich das schon genauso gut an, wie jeder weitere Schritt, mit dem Sie Ihrem Ziel näher kommen. Es spielt also im Grunde keine allzu große Rolle, ob der Weg zum Ziel für Sie eher eine kürzere oder eher eine längere Strecke darstellt. Der Weg ist das Ziel und jeder Schritt nach vorne vermag Zufriedenheit und Glück bescheren.
Also, wenn Menschen bereits voll und ganz glücklich sein können, wenn ihre wichtigsten Grundbedürfnisse gedeckt sind, könnten dann nicht die allermeisten von uns glücklich sein? Auch Sie? Hier noch einmal die zentrale Frage, die Ihnen hilft, sich auf Ihr natürliches Glück zubewegen zu können: Mit was wären Sie zufrieden, wenn Sie sich mit nichts und niemandem mehr vergleichen würden?
Es grüßt Sie herzlichst – Ihr Ralf Hillmann
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